Echte
Pionierarbeit

Das Digitalization Center von WITTENSTEIN arbeitet bereits seit Jahren mit XITASO zusammen. Viele Projekte wurden so erfolgreich auf den Weg gebracht. Beispielsweise der standardisierte digitale Zwilling im Service Portal, für den WITTENSTEIN mit XITASO als Partner den begehrten „Microsoft Intelligent Manufacturing Award“ (MIMA) gewonnen hat. Bernd Vojanec von WITTENSTEIN und unsere XITASOnians Christian Heinrich und Bernd Schächterle geben wertvolle Insights, wie die partnerschaftliche Zusammenarbeit gestartet ist und bis heute verläuft.

Kannst du uns zu dem Projekt des digitalen Zwillings und zu der Zusammenarbeit zwischen WITTENSTEIN und XITASO ein paar Insights geben?

Bernd V.: Startschuss für das Projekt war 2019. Bei WITTENSTEIN wollten wir mit dem Aufbau eines „After Sales Portal“ unsere Kunden noch stärker in den Fokus rücken. Es fehlte ein digitaler Touchpoint, diese im Service-Fall bestmöglich zu unterstützen. Dazu gehört auch, Datenservices bereitzustellen. Recht schnell war klar: Wenn wir so ein Portal aufbauen, dann sollte das auf Basis eines digitalen Zwillings erfolgen. Und das haben wir gemeinsam mit XITASO verwirklicht. Durch die fortlaufende Weiterentwicklung und zunehmende Vernetzung haben wir schlussendlich dann auch den begehrten MIMA Award erhalten.

Welche konkreten Verbesserungen haben sich durch das Projekt für euch und eure Kunden ergeben?

Bernd V.: Ein Punkt, mit dem sich das Projekt schon gelohnt hat, ist die Reduktion der Papierdokumentationen. Das allein war schon ein kleiner, sechsstelliger Betrag. Hinzu kommt die Effizienzsteigerung auch im eigenen Service. Kunden loben vor allem die Einfachheit des Portals. Für sie war es anfangs überraschend, wie viele Daten auf Knopfdruck zur Verfügung stehen, wie schnell man passgenaue und vollständige Informationen bekommt.

Was hat das Projekt so besonders gemacht?

Bernd V.: Im gesamten Verlauf des Projekts haben wir und XITASO gemeinsam mit den End-Kunden Reviews durchgeführt, um direktes Feedback zu erhalten. Mit dem digitalen Zwilling ist vieles möglich. Doch was ist der echte Nutzen? Das haben wir gemeinsam mit End-Kunden erarbeitet. Zum Beispiel durch Instandhalter-Treffen, wo wir immer wieder die Inhalte und auch die Usability des Portals abgeglichen haben.

Bernd S.: Ja, der digitale Zwilling, der so entstanden ist, ist extrem kunden- und mehrwertorientiert. Neuartig dabei ist, vom Asset her zu denken und weniger aus der prozessualen Perspektive der IT-Systeme.

Welche Herausforderungen hatte WITTENSTEIN und warum hat sich WITTENSTEIN dann für XITASO entschieden?

Bernd V.: Natürlich haben wir uns am Markt umgesehen. Gibt es da bereits eine passende Software, was Funktionalität und Usability angeht? Da gab es jedoch nichts, was unserem Anspruch genügt hätte. Relativ schnell war klar, dass wir auf Individualsoftware setzen müssen. Stichwort: Datenintegration mit unseren vorhandenen IT-Systemen – da bekommt man nichts von der Stange. Ebenfalls klar war: Wir müssen das Thema outsourcen und an einen exzellenten Partner übergeben. Nachdem XITASO bereits für andere Projekte mit uns zusammengearbeitet hat, war das Vertrauen schnell da, dass der digitale Zwilling nach unseren Vorstellungen und Guidelines umgesetzt wird. Aber nicht nur die Technologiebegeisterung von XITASO hat überzeugt. Auch das agile Vorgehen passt gut zu unserer Arbeitsweise. Da ticken wir gleich. Partnerschaftlich an der Lösung arbeiten. Kein „Lastenheft-Denken“, sondern ein agiles Miteinander.

Und wie lief das Projekt aus Sicht von XITASO ab?

Christian: Wir wurden sehr früh in das Projekt eingebunden. Somit hatten wir viele Gestaltungsmöglichkeiten. Dazu gab es auch gemeinsame Sessions an Whiteboards, um zum Beispiel das Zielbild zu erarbeiten. Auch im weiteren Verlauf waren die kurzen Wege und die enge Zusammenarbeit ein Schlüssel zum Erfolg. Im Rahmen dieses Projekts hatte ich zudem erstmals Kontakt mit der Verwaltungsschale. Hinter dem im Deutschen etwas sperrigen Begriff verbirgt sich ein zukunftsweisendes Konzept für standardisierte digitale Zwillinge. Im Englischen heißt es Asset Administration Shell, abgekürzt mit AAS. Wir haben 2019 unser erstes AAS-Repository und AAS-Instanzen anhand der Stammdaten aus dem SAP-System gebaut. Das war die Keimzelle für eine Vielzahl von Entwicklungen rund um die Asset Administration Shell. Das Potential hat mich begeistert – und das hält bis heute an. Deshalb habe ich XITASO auch dazu bewegt, wie WITTENSTEIN, ein aktives Mitglied der Industrial Digital Twin Association, kurz IDTA, zu werden und intern eine ganze Community auf das Thema auszurichten. So ist unser Competence Center AAS entstanden, das den Wissenstransfer über Teams und Projekte hinweg ermöglicht.

Bernd S.: Ich finde dabei die einmalige Kombination aus unserer Maschinenbau-Erfahrung und unserer Data Science-Expertise besonders spannend. Mit der Asset Administration Shell als standardisiertem Format zum Asset-bezogenen Datenaustausch werden vielfältige Datengrundlagen entstehen, auf denen zukünftige KI-Anwendungen aufsetzen können.

WITTENSTEIN hat für das Projekt den Microsoft Intelligent Manufacturing Award in der Kategorie Scale gewonnen. Was war so außerordentlich daran?

Christian: Außerordentlich ist aus meiner Sicht der Pioniercharakter. Dass das Projekt zu einer Zeit auf die Asset Administration Shell als standardisierten digitalen Zwilling gesetzt hat, zu der noch nicht klar war, welchen Drive das Konzept entwickeln würde. Doch für uns lagen die Vorteile schon damals auf der Hand: Die Standardisierung ermöglicht eine skalierbare Interoperabilität in digitalen Ökosystemen. Auch in große Umgebungen und insbesondere über Firmengrenzen hinweg. Auch die Konnektivität und die effiziente Datenverwaltung sowie Datenabruf waren sicher entscheidend. Relevante Informationen sind so für jede einzelne Produktinstanz individuell direkt über einen eindeutigen 2D-Code auf den Getrieben verfügbar. Zudem ist die Einführung der Infrastruktur für die Asset Administration Shell ergänzend zu bestehenden IT-Systemen und kann Schritt für Schritt erfolgen.

Gibt es bei WITTENSTEIN Folgeprojekte, die daraus entstanden sind? Wie kann XITASO hier helfen?

Bernd V.: Wir bauen weiterhin das Portal aus – mit vielen weiteren Services wie zum Beispiel noch mehr Transparenz in der Bestellabwicklung und Nachverfolgung. Ein zukünftiges Thema wird hier sicher auch die Nachhaltigkeit sein. Wie kann ich zum Beispiel einen digitalen Produktpass mit Nachhaltigkeitsdaten im digitalen Zwilling integrieren? Und wie kann ein After-Sales-Tool bei Nachhaltigkeit unterstützen?

Eine letzte Frage: Du hast vielleicht schon unseren neuen Claim „Enjoy Digital Excellence“ gesehen. Was hältst du davon?

Bernd V.: Ich finde, der Claim stimmt mit dem überein, was ich in der täglichen Zusammenarbeit erlebt habe. High-end Software Engineering war ja schon immer euer Thema – und somit auch die hohe Qualität. Das Wort „Excellence“ unterstreicht das nochmal. Auch die agile Arbeitsweise wird durch das Wort „Digital“ noch einmal hervorgehoben. Und „Enjoy“? Klar, man muss bei der Sache auch Spaß haben. Und das kommt bei XITASO wirklich rüber.

Im gemeinsamen Interview:

Bernd Schächterle,
Head of Data Science

Bernd Vojanec,
Senior Expert Industrial Digital Twin, Digitalization Center, WITTENSTEIN SE

Christian Heinrich,
Head of Competence Center AAS

Wer ist WITTENSTEIN?

Die WITTENSTEIN SE ist ein deutscher Hersteller von Planetengetrieben, Verzahnungstechnik, kompletten elektromechanischen Antriebssystemen, sowie AC-Servosystemen und -motoren mit Sitz in Harthausen. Um die Möglichkeiten der Industrie 4.0 voll auszuschöpfen wurde 2016 eine organisatorische Einheit gegründet – das Digitalization Center.

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